Viel Wasser, wenig Gold

Zu den Quellen der Lenninger Alb

Mit 7 Personen reisten wir an Metzingen vorbei, über dem an diesem Morgen Wolken schwebten, nach Bad Urach wo uns Dietrich erwartet. Mit ihm zusammen ging es zum Ausgangspunkt der Wanderung nahe Böhringen.

Nach der Begrüßung, nach ersten Informationen zum Lennigner Tal und zu unserer Rundwanderung tauchten wir sogleich in das Erdtal ein. Gefühlt war es eher ein Abtauchen, denn der Weg ging gleich richtig abwärts und im dunklen Wald zwischen Felsansammlungen hindurch. Zuletzt blieb von dem breiten Waldweg nur ein Wanderweg übrig, der uns so bis vor die 30 m hohe Abbruchkante brachte, in der das Erdtal in das Lenninger Tal übergeht. Von unserem erhobenen Ausguck in die Tiefe waren rechts und links an den Felsen die Auswaschungen, die von dem früheren Urmeer stammen, zu sehen. Hier ging es für uns nicht weiter, wir mussten wieder ein Stück zurück, um auf den Wanderweg hoch zum Schreckenfelsen zu gelangen. Nach einer kurzen Rast folgten wir dem Weg in  Richtung Falkensteiner Höhle bis an eine Abzweigung, an der uns ein Weg mit leicht alpinem Charakter ins Tal hinab führte. Hier unten im Tal trafen wir auf ein ausgetrocknetes Bachbett, denn es hatte ja lange nicht geregnet? Falsch gelegen, es füllt sich nur nach langen Regentagen. Wenig später gab es an einer Wiese das andere Extrem zu sehen. Die Erhebungen in der Wiese waren das Ergebnis von Starkregen, das vor ein paar Jahren aus einem Seitental viel Geröll auf die Wiese transportierte.

Wenig später an der Lautermühle. Wir waren nun im Quellgebiet der Schwarzen Lauter angelangt. Unterhalb unseres Weges war eine stark schüttende Quelle, die so mächtig viel Wasser ausschüttete, dass mit dem Wasser bereits nach wenigen Metern eine Mühle angetrieben werden konnte.

Hinter der nächsten Wegbiegung kamen wir am Goldloch an, an dem ein nur kleines Wasserrinnsal heraus kam. Der Name Goldloch kommt übrigens von den Grabungen nach Gold, die hier im Jahre 1824 /25 durchgeführt wurden und leider erfolglos blieben. Der Eingang ist heute noch zu sehen

Wir hatten heute mehr Glück. Wir fanden hier Gold. Dietrich hat eigens für uns „goldene Ferrero Rocher“ mit getragen. Was für eine Goldene Leckerei.

Etwas abseits des Goldloches gab es zwei größere Wasserausschüttungen, die vieles mehr an Wasser führten als das Goldloch. Wie man sehen konnte, sucht sich das Wasser immer neue Bahnen in der karstigen Alb.

Mit dem Wasser der Schwarzen Lauter, wanderten wir Richtung Schlattstall. Dabei wird die Lauter von immer mehr Seitenbächen gespeist. Nach unserer Durchquerung des Ortes Schlattstall, bog die schwarze Lauter auf der linken Seite weiter nach Oberlenningen ab, dahin, wo sie sich mit der Weißen Lauter vereinigt und dann nur noch von der Lauter gesprochen wird. Wir jedoch hielten auf ein Aquädukt zu, das in unsere Sichtweite kam. Ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, mit dem einst das Wasser der weißen Lauter zur Stromgewinnung an eine Firma geleitet wurde. Zurzeit wird der „Elefantentrog“, wie er im Volksmund genannt wird, renoviert.

Dem Kanal folgend wanderten wir, jetzt im Tal der Weißen Lauter aufwärts nach Gutenberg. Vor Gutenberg bogen wir in das Donntal ein und hielten uns an einen Weg, am Bachbett entlang. Ein besonders schöner Weg ganz nahe am Bach, der hier eine wahre Naturschönheit darstellt. Der Kalk aus der Schwäbischen Alb lässt viele Kalkterrassen im Bachlauf entstehen. Sehr schön anzusehen, wie sich der Kalk hier ablagerte. Ein Bach der dadurch in die Höhe wächst. An manchen Stellen ist er schon höher als das umliegende Gelände. Irgendwann sucht es sich ein neues Bachbett.

Im Tal ging es immer höher, bis wir hinten im Donntal zur Ruine Sperberseck aufgestiegen waren. Von der Burg sind noch ein paar Mauerreste, darunter die mächtige Schildmauer mit 3,1 m Dicke, übrig. Das war genau der richtige Zeitpunkt um eine Pause einzulegen.

Nach unserer Rast machte uns Dietrich auf die leicht erhöhte Ackerfläche aufmerksam. Wir sollten  uns die Höhe merken. Gegenüber bogen wir in den Wald ein, an dem ein Schild „Burgbunnen“ hing. Darauf wollte er uns aufmerksam machen, dass es in der Höhe eine Quelle gibt.

Der Burgbrunnen hatte eine gemauerte Einfassung mit Gewölbedach. Nachfolgend war ein kleiner befestigter Teich angebaut, an dem früher das Vieh getränkt werden konnte.

Hinterher ging es durch die Ausläufer des Donntal im Auf und Ab zum Römerstein Turm. Die letzten Meter vor dem Turm waren wir so im Gespräch dass wir nicht bemerkten wie schnell wir auf den Berghügel gestürmt waren. Sollen wir gleich auf den Turm hoch? Wir überlegten und sahen die  dunklen Wolken heranziehen, die uns dann von einer Turmbesteigung abbrachten. Kurz darauf begann es schon zu regen. Gleich zogen wir unsere Regenausrüstungen heraus, wohlweislich da wir einen starken Regen vermuteten. Der Regen hielt nicht lange durch. Kurz darauf regneten weiße Kügelchen auf uns herab. Bis nach Böhringen waren es noch 3 km. Weit genug um nass zu werden. Wir hatten Glück, dass der Weg im Wald verlief, was uns ein wenig schützte. Als wir vor  Böhringen übers das freie Feld marschierten, hatte der Regen bereits wieder aufgehört.

Vielen Dank an Dietrich für die schöne Wanderung und die vielen Eindrücke, die wir im Lenninger Tal mit den vielen Bächen mitnehmen konnten.


Termin: 09.10.2016
Organisation/Führung: Dietrich Schöngart
Teilnehmer: die anderen sieben
Autor: Norbert Kohler

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