Wo einst unsere Vorfahren lebten

Zurück in die Ur- und Steinzeit (Teil 2)

Wolfgang hatte zur Rückkehr in die Steinzeit eingeladen und eine muntere Truppe von samstags 14 und sonntags 16 Sektionsmitgliedern verbanden 2 schöne Wandertage mit Höhlenbesuchen sowie Führungen in die Vergangenheit.

Wir trafen uns am Samstagmorgen um 07:45 am Rottenburger Bahnhof und fuhren mit 3 vollbeladenen Autos nach Münsingen, um von hier mit der „Schwäbischen Albbahn“ durch das romantische Schmiechtal zum gleichnamigen Ort zu fahren.

Die erste Überraschung war dabei nicht die für uns ungewohnte Langsamkeit der Zugfahrt, sondern die nette und sachkundige Erläuterung der Gegend und der gestreiften Ortschaften durch den Zugführer, der seinen kurzweiligen Vortrag nur immer wieder durch das Warnhupen vor den unbeschrankten Übergängen unterbrach.

Mit seinen guten Wünschen für ein gelungenes Wanderwochenende begannen wir unsere Wanderung durch das Schmiech- und Achtal über Urspring nach Schelklingen, wo wir direkt vor dem Hohlen Fels unser Rucksackvesper machten. Im Anschluss ließen wir uns den Hohlen Fels sowie die dort gefundene Venus als älteste Kunst des Homo Sapiens fachkundig erklären und wurden dabei 40000 Jahre in die Vergangenheit entführt. Wir staunten nicht schlecht über die Grabungsfunde und das Können unserer Urvorfahren.

Mit neuem Wissen angereichert wanderten wir in diesem fast schon heißen Oktober durch die herbstlich bunte Alblandschaft am Sirgenstein, dem Felslabyrinth und der leider geschlossenen Brillenhöhle vorbei nach Blaubeuren. Hier ließen wir den ersten Wandertag bei einem deftigen Essen nach Großmutterart im „Schwanen“ ausklingen.

Wolfgang sorgte sich zwischenzeitlich um den Schlüssel zur Juhe Blaubeuren, deren einzige Gäste wir heute waren.

Der Sonntag – erneut ein klarer, schöner und sonniger Spätsommertag im Oktober – begann mit einem reichlichen Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offenließ und Wolfgang führte uns danach über den Umberg, von dem wir das Tal und den Lauf der Ur-Donau bewunderten, zum urgeschichtlichen Museum von Blaubeuren.

Vor der Museumsführung  übernahm Wolfgang noch die Dichterlesung zur schönen Lau und nun kennen wir alle die Geschichte vom Klötzle Blei und der schönen Lau und den allbekannten Zungenbrecher

„’s leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura;
glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei“

nach Eduard Mörike.

Frau Renner vom Museum entführte uns danach im wörtlichen Sinn nochmals in die Zeit unserer Ur-Vorfahren, zeigte uns filmisch die Kunst des Feuermachens, der Werkzeugherstellung und des Musizierens auf dem ältesten Musikinstrument der Welt, einer Knochenflöte, die im nahen Lonetal gefunden wurde.

Nach der interessanten und kurzweiligen Führung tauchten wir noch filmisch in die weit verzweigte Unterwelt des Blautopfs um diesen dann zusammen mit einer Vielzahl von Sonntagstouristen zu besuchen.

Nach soviel neuen Erkenntnissen und Eindrücken erwanderten wir noch den Felsenstieg, der mit immer wieder schönen Ausblicken  überraschte.

Vor der erneut lustigen Rückfahrt mit der „Schwäbischen Albbahn“ -der Zugführer und seine 2 Kollegen hatten offensichtlich ihren eigenen Spaß mit der fast prähistorischen Bahn – war für uns noch Kaffee und Kuchen in Blaubeuren angesagt.

Nach zwei geschichtlich wie auch wandermäßig interessanten Tagen bleibt die  erneute Erkenntnis der Schönheit unserer schwäbischen Alb als einer Wiege unserer Menschheit und unser Dank an Wolfgang, der die zwei Tage nicht nur sehr gut organisiert hat, sondern zum Wandererlebnis auch noch neues Wissen über unsere Herkunft und Ur-Vorfahren erfahrbar gemacht hat.


Termin: 13. – 14. Oktober 2018
Organisation: Wolfgang Dahms
Teilnehmer/innen: Moni, Helga, Roswitha, Eveline, Margrit, Toni, Andrea, Richard, Josef, Heiko, Thomas Lange, Thomas Leon, Uwe, Bernd, Wolfgang
Tourenbericht: Thomas Leon


Ach ja, wieso eigentlich Teil 2?

Weil es bereits einen ersten Teil im vergangenen Jahr gegeben hat. Damals sind wir gewandert u.a. ins Steinheimer Becken und in die Vogelherdhöhle im Lonetal. Nur leider hat sich damals keiner bereit erklärt, dazu einen Bericht zu verfassen.