Zur Seerosenblüte an den Huzenbacher See

Beim Stichwort Seerosenblüte denkt man wohl zuerst an die Wilhelma. Weil fast jeder in jungen Jahren beim Familienausflug den Teich mit den großen Seerosenblüten mal gesehen hat. Aber dass es im Schwarzwald auch Seerosen geben soll, das überraschte mich doch. Deshalb neugierig geworden ging ich kurz entschlossen mit unserem Wanderführer Karl-Ludwig Mühlberger in den Schwarzwald.

Huzenbacher See

Anfang Juli am 12.07.09 um 7:15 Uhr starteten Helmut, Regina, Gerhard, Dietrich und ich zum Treffpunkt am Eutinger Bahnhof. In Eutingen wartete unser Wanderleiter Karl mit seiner Frau Martha, sowie Luise und Hans auf uns. Bei leicht bewölktem Wetter fuhr unser Zug um 8.05 Uhr in Richtung Freudenstadt ab, Ankunft in Schönmünzach war gegen halb elf. Auf der Zugfahrt in den Schwarzwald wurden die Wolken immer dichter und es begann zu regen. Durch die nette Unterhaltung war die 1,5 Std. lange Zugfahrt sehr kurzweilig. Für Abwechslung sorgte der Umstieg in Freudenstadt. Ab hier fährt die Stadtbahn Karlsruhe. Sie kommt von Karlsruhe das landschaftliche schöne Murgtal hoch bis hierher.

Unser Zug erreichte Schönmünzach um 10:30 Uhr bei leichtem Regen. Karl zeigte uns den Verlobungsfelsen der hier über dem Bahnhof schroff herausragt. Martha verabschiedete sich hier vom Rest der Gruppe, um zum Verlobungsfelsen und weiter Richtung Huzenbach zu wandern.

Wir überquerten die Murg und nahmen den Weg am Ortsausgang an der Bundesstrasse, der sich in Kehren an den letzen Häusern vorbei in Serpentinen den Berg hinauf zieht. Hans pflückte unterwegs Himbeeren und blieb dadurch etwas hinter der Gruppe zurück. Wir anderen wanderten zielstrebig weiter, bis uns querliegende Bäume den Weg versperrten. Karl meinte, dass die Bäume am Donnerstag, als er die Wanderung vorgewandert war, noch nicht da waren. Ich erzählte Karl, daß an der zurückliegenden Weggabelung ein Schild mit der Aufschrift „Huzenbacher See“ nach rechts gezeigt hatte. Also drehten wir um und gingen das Stück zurück. Hans hatte zu uns auch noch nicht aufgeschlossen vermutlich ist er gleich den rechten Weg weitergegangen. An der Weggabelung angekommen, nahmen wir also dann den rechten Weg. Von Hans noch keine Spur. Aber er wartete dann weiter oben. Er hatte bereits andere Leute nach einer Gruppe Wanderer gefragt, da die aber niemanden gesehen hatten, ging er weiter bis er hörte dass wir hinter ihm waren.

Leicht bergauf verlief der Weg weiter zum Silberberg. Nach 1 ½ Std. Wanderzeit kamen wir am Huzenbacher See an. Der leichte Regen hatte inzwischen aufgehört und wir konnten unsere Rast auf der Sitzgruppe oder im Pavillon am See genießen.

Der Huzenbacher See liegt auf einer Höhe von 747 m ü N.N. in einem Talkessel, umgeben von Wald. Entstanden ist er in der letzten Eiszeit vor ca. 30000 Jahren. Im 18 Jahrhundert nutzten die Flößer den See, um den niedrigen Wasserstand der Murg mit künstlichem Hochwasser auszugleichen. Ende des 18 Jahrhundert war der See durch eine Staumauer künstlich aufgestaut worden, wodurch sich in der Mitte des Sees eine schwimmende Insel mit losem Gras bildeten konnte.

Die Seerosen waren durch den verregneten Sommer leider noch nicht weit genug entwickelt, aber vereinzelt standen die Blütenstängel mit den noch geschlossenen gelben Blütenblättern bereits aus dem Wasser heraus.

Karl erzählte uns, daß er am vergangenen Donnerstag hier auf zwei Personen traf, die durch unsere Zeitungsannonce auf die Seerosenblüte aufmerksam wurden, am Sonntag allerdings verhindert waren und deshalb schon am Donnerstag den See besuchten.

Vom Huzenbacher See stiegen wir einen felsigen Steig hinauf. Karl erzählte uns, dass hier am Donnerstag noch sehr viel Wasser zum Teil wasserfallartig auf den Weg stürzte, weshalb der Weg auch heute noch etwas rutschig war. Oben an der Weggabelung ging es Richtung Großhahnberg auf 938 m. Von hier zeigte sich das ganze Tal der Schönmünz mit Blick bis zur Hornisgrinde.

Das Wetter wurde zunehmend besser, die Wolken lockerten auf und leichter Sonnenschein kam heraus, was sehr wohltuend war.
Der mit hohem Gras bewachsene Waldweg führte uns zu einer Waldhütte, an der wir eine Rast einlegten. Danach ging der Weg weiter leicht bergab bis zur Weggabelung. Welchen Weg nehmen wir? „Links den Längeren“ oder „Rechts den Kürzeren“. Die Entscheidung fiel eindeutig zum kürzeren Weg. Also rechts nach Zwickgabel. Ein kleiner Gasthof mit einer Sonnenterasse lud uns zur Einkehr ein. Mit Kaffee und Kuchen und kleinen Snacks genossen wir die warme Sonne.

Von Zwickgabel aus nahmen wir den Weg am Gasthof Mohren vorbei über die alte Brücke über die Schönmünz. Weiter unten beginnt der Flößerweg entlang der Schönmünz. Kurz vor den ersten Häusern von Schönmünzach begann es wieder leicht zu regnen.

Obwohl wir die Wanderung mit Regenbekleidung starteten und bendeten, nehmen wir viele schöne Erinnerungen vom Huzenbacher See und dem Schwarzwald mit nach Hause.

Norbert Kohler

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