Auf der Albhochfläche …

… und im Quellgebiet der Fils

Am Sonntag 07.04.19 trafen wir uns für eine Zeitreise im Gebiet der Albhochfläche um Neidlingen.

Vor langer Zeit hat sich hier durch die Einflüsse von Erosion, Hebungen und

Senkungen der Erde die Fließrichtung einstiger Flüsse entscheidend geändert. Für uns ist es heute normal ist dass die Fils in den Neckar mündet, aber für die Ur-Fils war es nicht so. 

Trotz der frühen Abfahrt um 8:30 Uhr war heute eine nette kleine Gruppe aus 9 Personen zusammen gekommen. Unterwegs mussten wir in Bad Urach kurz halten, um unseren Wanderführer aufzunehmen. Bereits auf der Anfahrt durch das Seeburger Tal gab er uns erste Informationen zur Schwäbischen Alb. Nahe Schopfloch machte er bei einem Skilift aus einem besonderen Grund einen Zwischenhalt. Der Stopp lag in einem Trockental, das vor langer Zeit von der Ur-Fils durchflossen wurde.

Nach den erklärenden Worten  fuhren wir noch ein Stück bis zum Parkplatz „ Bahnhöfle“. Schon beim loslaufen konnten wir einen Ausblick ins Neidlinger Tal und auf eines der Highlights der Wanderung, die Burgruine „Reußenstein“ werfen. Nach einer kurzen Wegstrecke über die Albhochfläche gelangten wir zu einer Bank mit einer Infotafel. An der Stelle kam von links das Trockental von unserem vorherigen Zwischenhalt herüber. Auf der Bank hatte unser Wanderführer genügend Platz, sein Infomaterial aus dem Rucksack ausbreiten und uns die Geschichten nahe bringen.

Wie floss einst das Wasser der Ur-Fils? In welchem Fluss mündete sie damals? Welches waren die Auslöser für die Richtungsänderung? Viele Informationen die uns Dietrich ausführlich näher brachte.

Nach der Information wanderten wir mit der einstigen Ur-Fils zum „Grauen  Stein“. Gleich dahinter ging es in einem engen felsigen Tal abwärts. Weiter unten öffnete sich das Tal. Mir kam es so vor, als wenn wir in einem von Gletschern geprägten Tal liefen. Mit seitlichen Schutthängen, und die Form ähnelte einem „U“. Ab und zu blühten die ersten netten Frühlingsblümchen.

Kurz darauf kam unser Ziel, die Filsquelle in Sicht. Die Grillstelle mit den Sitzbänken und in der Sonne passte genau für unsere Pause. Die Fils entspringt auf 625 m Höhe im Hasental und mündet nach 63 km auf einer Höhe von 248 m bei Plochingen in den Neckar.

Nach unserer Pause liefen wir neben der jungen Fils. Unterweges plätscherte das Wasser über einige kleine Tuffterrassen. So schön das Abwärtslaufen auch ist, aber jeder kennt es, dass es auch mal wieder hinauf gehen muss. Der Punkt war für uns bei der Papiermühle erreicht. Wir mussten durch das Autal hoch steigen. Als wir oben angekommen waren, ging es durch den Ziegelhof und das Hofgut Reußenstein zu einem Aussichtsfelsen.

Wenig später sahen wir die Burgruine Reußenstein, die mächtig thronend auf ihrem Felsen stand. Nach ergiebiger Erkundung und genießender Aussicht ging es unter der Burg hindurch zum nahe liegenden Neidlinger Wasserfall. Er ist nicht so spektakulär wie der Uracher Wasserfall, aber dennoch ein Erlebnis und einen Besuch wert.

Für den Mittäglichen Kaffee mit Kuchen hatte unser Wanderführer das Schützenhaus in Schopfloch ausgesucht. Bestens versorgt mit großen Tassen Kaffee und Kuchen konnten wir zurückblicken und die vielen Eindrücke der Wanderung auf uns wirken lassen.


Termin: 07. 04. 2019
Organisation/Führung: Dietrich Schöngart
Teilnehmer:
Autor: Norbert Kohler