Es muss nicht immer ein 4000er sein

Balfrin: auch 3796m ermöglichen grandiose Aussichten

Nach einer langen aber abwechslungsreichen Fahrt über den Furka-Pass mit mehreren Fahrgemeinschaften trafen wir uns um 12Uhr in Gasenried. Es waren ausreichend Parkplätze vorhanden, für die Hüttengäste sind ein paar wenige reserviert. Diese wurden durch einen Zettel auf dem Armaturenbrett noch erweitert. Es waren alle Altersklassen vertreten und die Stimmung war gut.

Nach einer kurzen Verteilung der Ausrüstung machten wir uns dann auf zur Bordier Hütte auf 2886m. Die 1250 Höhenmeter und knapp 10km erfolgten über einen abwechslungsreichen Weg über Wiesen, Forstwege und Geröll. Auf den letzten Metern überquerten wir den flachen Gletscher und stiegen durch den Fels zur Hütte auf. Dabei halfen Leitern und Fixseile. Obwohl sich der Aufstieg zog, war die Stimmung weiter gut und jeder freute sich auf die Tour am folgenden Tag.

Um 17 Uhr erreichten wir die Bordier Hütte. Von der Hütte hat man eine großartige Aufsicht auf die umliegenden Gipfel und den Schrofen Gletscher. Obwohl sie sehr klein aussieht, war im Lager für jeden genügend Platz vorhanden und die Ausrüstung wurde im Eingangsbereich verstaut. Nach dem Abendessen wurde die folgende Tour besprochen und es wurde entschieden, über den Gletscher aufzusteigen, da dieser durch die Mittagssonne sulzig wird.

Nach einem ausgiebigen Frühstück folgten wir am nächsten Morgen um 5 Uhr Katzenaugen, die sich bis zum Anseilplatz am Gletscher den Weg lotsten. Dort angekommen zeigte sich die Sonne und es wurden die Seilschaften gebildet, wobei Bernd alle Damen ans Seil nahm und Viktor die Herren. Der Weg durch den Gletscher war einfach zu finden und die großen Spalten konnten gut umgangen werden. Dabei waren wir alleine auf dem Gletscher, man hörte Wanderer auf dem Großen Bigerhorn. Die umliegenden Gipfel wurden bereits angestrahlt und man hatte einen Ausblick auf den scharfen Grat des Nadelhorns. Die Wegfindung war einfach, ein Abstecher auf das Ullrichshorn lud ein, war aber aus Zeitgründen nicht machbar. So wurde auf das Joch zwischen Ullrichshorn und Balfrin zugesteuert.

Kurz vor 8 Uhr wurde dieses erreicht und eine kurze Frühstückpause eingelegt. Die Seilschaften aufgelöst um die letzten 150 Höhenmeter durch leichtes Felsgelände zu bewältigen.  Immer wieder musste man an den Fels greifen um sich zu halten, dies ging aber ohne große Schwierigkeiten. Gegen 9 Uhr standen wir auf dem 3796m hohen Balfrin. Nach einer ausgiebigen Pause im Sonnenschein mit Blick auf die Gipfel des Berner Oberlandes und die Monte Rose Gruppe folgte der Abstieg über das große Bigerhorn. Dabei wurden mehrere Schneefelder überwunden und teils luftige aber leichte Kletterei erfolgte entlang des Grates. Hier kamen uns auch immer wieder Leute entgegen. Ein Fixseil wurde an einem der Rücken gelegt, um jeden sicher über einen vereisten Abschnitt zu bringen. Unterhalb des Gipfels des großen Bigerhorns musste nochmals eine leichte Kletterei absolviert werden, dann standen alle auf dem Gipfel. Hier wurde nochmals der Ausblick genossen und die Gruppe machte sich über Geröll auf den Rückweg zur Hütte. Dort kam die Gruppe um 14 Uhr an und jeder genoss die Sonne.

 

Der Abstieg am Sonntag erfolgte über den Europa Weg. Dazu ging es nach einem gemütlichen Frühstück um 8 Uhr los. Wir folgten dem Aufstiegsweg über Geröll und den Glescher und zweigten nach links ab. Dabei waren wir ständig unter Beobachtung von Schafen und der Weg kreuzte sich mehrfach mit diesen. Der Weg führte durch Geröll und wir passierten ein kleines Plateau mit Wiese und Statue. Dies war der perfekte Ort für ein Gruppenbild. Danach folgten wir Waldwegen bis nach Gasenried. Kurz vor dem kleinen Dorf gab es noch eine Abkühlung im Bachlauf.


Termin: 17. – 19. Juli 2020
Organisation/Leitung:


Bernd Widmann
Teilnehmer*innen:

Caroline, Hannah, Claudia, Steffi, Marius, Fritze, Victor und Markus
Bericht: Marius Straub