Seeburger Tal

Frühjahrstour im Seeburger Tal

Felsen, Blumen, Burgen und Wasser im Seeburger Tal

Das Seeburger Tal bei Bad Urach ist für seine imposanten Felsformationen bekannt. Aber im Frühjahr sind hier in den lichtdurchfluteten Talauen und Berghängen viele Frühjahrsblüher, Küchenschellen, Buschwindröschen, Schlüsselblumen und Seidelbast, in voller Blüte.

BuschwindröschenPünktlich wie die Eisenbahn war auch unser Wanderführer Dietrich Schöngart am Bahnhof in Bad Urach, um uns in Empfang zu nehmen. Für das letzte Stück bis zum Startpunkt der Wanderung nach Seeburg ging es per Bus. In Seeburg begegneten wir der jungen Erms, die vom Mühltal kommend in das Seeburger Tal einmündet. Das Flüsschen „Erms“ kommt fast auf Straßenhöhe daher, weil das Wasser mit viel Kalk aus der Schwäbischen Alb angereichert ist, der sich im Flussbett ablagert.

In Seeburg bogen wir ins Fischburgtal ab und kamen an den im Jahr 1620 erbauten 400 m langen Fischbach Stollen, der auch nach dem Erbauer „Schickardtstollen“ genannt wird. Dietrich erzählte uns über die Geschichte des Stollens und dass damit das Wasser des Bodenlosen Sees zum Abfischen abgelassen und manchmal zum Flößen von Brennholz genutzt wurde.

Echte SchlüsselblumeWir gingen weiter hinein ins Fischbachtal mit schönen Buchenwäldern und den vielen Frühjahrsblühern. An einer Abzweigung ging es nach Wittlingen hinauf. Normalerweise sind in dem Tälchen viele Wasserfälle vorzufinden, aber heute war wegen des trockenen Frühjahres etwas weniger los. So erfreuten wir uns den Rinnsalen, die über die verkalkten Stufen herunter plätscherten.
Oben in Wittlingen orientierten wir uns an den Schildern die uns zum Hofgut Hohen-Wittlingen und zur Burg Hohen Wittlingen führten. Übrigens lebte auf dem Hofgut der Schriftsteller Christopher David Friedrich Weinland. Er wurde durch den Roman „Rulaman“ bekannt. Als Vorbild für die Wohnhöhle der Stammessippe, die „Tulkahöhle“, nahm er die unter der Burg Hohen Wittlingen liegende „Schillerhöhle“. Auch sie ist einen Besuch wert.

Um die Mittagszeit waren wir auf der Burg Hohen-Wittlingen. Ein guter Vesperplatz mit schönen Ausblicke übers Seeburger Tal bis nach Bad Urach. Hinterher ging es durch Felsformationen, an denen sich einige Kletternde in der Sonne austobten, zur Kaisereiche und ein Stück auf dem Seeburgsteig zur Felsformation oberhalb Seeburg. Die Felsformation und die Magerwiesen werden heute von Ziegen von Gestrüpp frei gehalten. Das hat wie man sieht Erfolg, denn hier und da gab es Büschel von Küchenschellen zu entdecken.

Gewöhnliche KuhschelleIn Seeburg ging Dietrich mit einigen noch zur Ermsquelle. Das Wasser der Quelle wurde gleich in einem großen Becken gefasst und dem nahe liegenden Kraftwerk zur Stromgewinnung zugeführt. Schade, dass dadurch der Quelltopf von einem Zaun umgeben war, so kamen wir leider nicht ganz nahe heran. Die Öffnung der Quelle ließ sich jedoch auf Grund der starken Einströmung und der kleineren Strudel im Wasser erahnen.

Für die Rückfahrt nach Urach hatte sich unser Bus einige Minuten verspätet. Wir fragten uns schon, ob die verbleiben Zeit noch ausreichen wird, um den Zug zu erreichen. Auf Nachfrage von Erich kam ein „Ja, warum nicht“. Mit etwas Tempo ging’s dann nach Urach zurück.

Norbert Kohler


Termin: 30.03.2014
Führung: Dietrich Schöngart