Große Reibn: Königssee – Watzmann – Steinernes Meer

Bergtour in den Berchtesgadener Kalkalpen

Nicht ohne Grund hat man die Bergwelt südlich von Berchtesgaden als Nationalpark ausgewiesen. Unsere Tour führte in Form eines großen Hufeisens rund um den Königssee und das Watzmannmassiv sowie durch das Steinerne Meer. Das Steinerne Meer ist ein eindrucksvolles Karsthochplateau, es wirkt je nach Aussichtspunkt wie ein zu Stein gewordenes Meer mit wogenden, steinernen Wellen – daher auch der Name.

Erster Tag (Samstag, Anreise)
Abfahrt 06:00 Uhr und Treff an der Autobahnraststätte Edenbergen vor Augsburg. Für den ersten Aufstieg nahmen wir die Jennerbahn und ließen uns den nahegelegenen Jenner-Gipfel (1874 m) nicht entgehen. Vom Jenner bietet sich ein wunderschöner Blick hinunter zum Königssee, hinüber zum Watzmann, nach Schönau am Königssee und Berchtesgaden.
Nach einem Kaffee an der Jenner-Bergstation ging es in einer gemütlichen Stunde hinüber zum Carl-von-Stahl Haus (1733 m) am Torrener Joch, kurz hinter der Grenze auf österreichischem Boden.
Nach dem Bezug des Lagers hat sich ein Teil der Gruppe aufgemacht den Hausberg zu besteigen. Auf dem Gipfel des Pfaffenkogels sahen wir am Horizont heranziehende Regenwolken, so dass wir zügig den Rückweg antraten. Die durchziehenden Schauer konnten uns in der Hütte nichts anhaben.

Zweiter Tag (Sonntag)
Aufgrund des Regens vom Vorabend war der erste Abschnitt durch die Latschenzone auf den Schneibstein (2276 m) etwas rutschig und erforderte Konzentration. Auf dem Gipfel angekommen war es trotz der vielen anderen Wanderer überhaupt kein Problem einen Platz für die erste Pause zu finden, weil der Gipfel eher ein Hochplateau ist. Wir hatten einen tolle Rundum-Weitsicht auf das umliegende Bergpanorama – vom Chiemsee über das salzburgerische Tennengau, hinüber zum Dachstein, auf das Steinerne Meer und die imposante Ostwand des Watzmanns.
Nach dem Abstieg zum Seeleinsee auf 1441 m legten wir die nächste Pause ein. Das Wetter zeigte sich den ganzen Tag von seiner schönsten Seite mit viel Sonne. Bei der warmen und etwas schwülen Witterung waren regelmäßige Trinkpausen notwendig.
Kurz nach dem Seeleinsee kam das nächste Wegzeichen zur Wasseralm mit einer Wanderzeit von 4 ½ Stunden. Uns wurde klar, dass wir deutlich länger unterwegs sein werden, als die angenommenen 6 Stunden.
Nach einem erneuten Anstieg über die steinige Einsattelung des Hochgschirr (1949 m) verzweigte sich der Weg. Weiter drüben führte der Weg wieder zusammen, so dass wir uns für die obere Wegevariante entschieden, um keine unnötige Höhe zu verlieren. Nach rund 20 Minuten kam uns ein Wanderer entgegen, den wir nach dem Weg fragten. Hier geht’s zur Gotzenalm – wenn ihr zur Wasseralm wollt, müsst ihr da runter – war seine Auskunft. Nach kurzem Kartenstudium erkannten wir, dass er recht hatte und mussten das kurze Stück wieder zurück.
Durch den Bergwald des Landtals ging es hinüber zur Wasseralm in der Röth auf 1461 m. Dabei hatten wir immer wieder schöne Durchblicke auf den Obersee.

Dritter Tag (Montag)
Zunächst verlief der Weg größtenteils durch Waldgelände zum Halsköpfl mit 1719 m. Hier hatten wir einen der schönsten Königssee-Blicke, dann Abstieg zum Schwarzsee (1568 m) und über eine Kuppe weiter zum Grünsee. Am Wegesrand erfreute uns immer wieder die Vielfalt der Alpenblumen, die in wunderschönen Farben erblühten. Auch Gemsen, Murmeltiere und Schafe konnten wir beobachten.
Nach einem steilen Anstieg über Stein- und Holz-Treppen führte der Weg flach hinüber – zuletzt auf dem viel begangenen Saugassen-Anstieg einmündend zum Kärlingerhaus (1630 m).
Dort gönnten wir uns eine längere Rast mit Blick auf den Funtensee. Anschließend begann der Anstieg zum sog. Baumgartl, 1788 m. Danach der erste Teil durch das Steinerne Meer zum Riemannhaus in der Ramseider Scharte (2177 m).

Auf der letzten Strecke vor dem Riemannhaus haben die schnell aufziehenden schwarzen Wolken nochmals Energie freigesetzt und die Schrittfrequenz deutlich erhöht.
10 Minuten vor dem Einsetzen eines kräftigen Gewitters sind wir trocken auf dem Riemannhaus angekommen.

Vierter Tag (Dienstag)
Ab dem Mittag waren heute kräftige Regenschauer und Gewitter angesagt, auch der Mittwoch sollte unbeständig und deutlich kühler werden – Schneefall bis 2000 m. Nach längerer Beratung fiel beim Frühstück die Entscheidung, nicht nach Saalfelden abzusteigen, sondern über das Steinerne Meer zum Ingolstädter Haus weiterzuwandern und dort je nach Wetterlage weiter zu entscheiden.
Nach einem anfänglichen Anstieg auf die Aulhöhe, 2309 m, dem höchsten Punkt der Hüttentour ging es überwiegend bergab, auch über einige Schneefelder zum Ingolstädter Haus (2119 m).

Nachdem sich der Himmel mehr und mehr zuzog entschieden wir, nicht wie geplant zur Wimbachgrießhütte (4 ½ Stunden) zu wandern sondern Richtung Dießbachstausee im Naturpark Weißbach abzusteigen. Mangels Netzverfügbarkeit mussten wir das ALMwanderTaxi von einem Festnetzanschluss bei der Jausenstation Kallbrunnalm bestellen. Die Wartezeit von ca. einer Stunde nutzten wir zu einer letzten Stärkung, bevor uns das ALMwanderTaxi zurück an den Königssee brachte.

Moni hatte einen guten Draht zu Petrus und wir brauchten die Regenjacken nicht auspacken, da der Verlauf aufgrund der Wetterlage kurzfristig angepasst wurde. Die Entscheidung war goldrichtig.

Vielen Dank an Moni und Franz für die schöne Tour.


Termin:  05. Juli bis 09. Juli 2014
Tourenleiter: Monika Schüle und Franz Johner
Teilnehmer: Toni und Bernd, Uschi und Klaus, Hans, Gerhard, Richard, Thomas, Jürgen, Tim, Janine und Jocki
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