Hochstubai – Panoramaweg vom Timmelsjoch zur Hochstubaihütte

Hochstubai – Söldens Stille Seite

Wir fuhren um 06.00h zu acht in Rottenburg hinterm Bahnhof los. Die Rangendinger Gruppe fuhr separat bis zum vereinbarten Zwischenstopp in Nassereith.

Hochstubai - Die Gruppe

Das langezogene Ötztal entlang bis zum Parkplatz der Gaislachkogelbahn (kein 24 Stunden parken möglich, werden die Autos bei der Rückkehr noch stehen bzw.ohne Krallen sein? man wird sehen) an der Seilbahn in Sölden wurden wir erstmals vor Rätsel gestellt, da der anvisierte Bus auf keiner Anzeige auftauchte. Er kam dann aber trotzdem und mit Zwischenstopp und Umsteigen in Obergurgl fuhren wir hoch zum Timmelsjoch (2474 m).

Gegen 12.00h ging’s los auf dem Panoramaweg auf der Ostseite des Ötztals. Vom Rasthaus Timmelsjoch führt der Steig leicht ansteigend nach Norden und quert zuerst das Wietenkar, dann das Rötenkar weiter in das Untere Wannenkar. Diverse Schneefelder mussten unterwegs gequert werden, es war ja noch recht zeitig im Jahr. Das sanft Auf und Ab hatte dann aber ein Ende mit dem schweißtreibenden  Steilanstieg zum Wannenkarsattel (2.916 m) mit Rundblick auf die Stubaier und Ötztaler Alpen.

Der Weiterweg führt jetzt immer dem Grat entlang zur Wilden-Röte-Spitze (2.966 m). Damit ist der höchste Punkt auf diesem Panoramaweg erreicht, Hier machten wir die dringend nötige erste(!) ausgiebige Rast des Tages. Weiter geht es auf den Rotkogl (2.894 m) mit dem hölzernen Gipfelkreuz. Der Übergang zur Hütte führte durch eine gesicherten Kamin worauf ein brösliger Abstieg folgte der etwas Vorsicht erforderte über den Hinteren und Vorderen Brunnenkogl erreicht man das Brunnenkoglhaus (2.738 m).

Nach 5 Stunden konnten wir dort das verdiente Feierabendbier auf der Terrasse genießen. Etwas später folgte ein reichliches 3-Gängemenue am Abend (Suppe, Salat, Reis mit Geflügel und Eis als Nachtisch) mit einer abschließenden doppelten Schnapsrunde. Auf der kleinen, gemütlichen, nicht ganz günstigen Hütte waren wir die einzigen Gäste. Die eingeschränkten Waschmöglichkeiten ziehen den Zeitplan ein wenig in die Länge was aber von tollen, neuen Zimmern und nette und spendierfreudigen (siehe Schnapsrunde, aber nur eine) Hüttenwirte wieder wett gemacht wird.

Der Aufbruch um ca. 8 Uhr hatte etwas Startverzögerung durch den eingeschränkten Keramikvorrat auf der Hütte. Wir stiegen über die Schönalm ab ins Windachtal und legten im Talgrund im Gasthaus Fiegl (1956 m) zur Stärkung einen kurzen Frühschoppen vor dem langen Aufstieg zur heutigen Zielhütte, der Hochstubaihütte (3174 m), ein.

Auf Grund der nicht eindeutigen Verhältnisse und großflächigen Schneeefeldern im Bereich der Himmelsleiter kamen wir über eine Gruppentrennung überein. Eine Gruppe mit Karl-August wollte über die verschneite Himmelsleiter zur Hütte, die andere Gruppe mit Thomas nahm den ebenfalls verschneiten, jedoch weniger steilen Normalweg über Laubkar und Laubkarsee zur Hütte.

Nachstehend ist die Route über die Himmelsleiter beschrieben.
Anfänglich ging es in leicht ansteigenden Serpentinen bis zum Seekarsee (2655 m) und der dahinter liegenden Biwakhütte (2874m). Der Notunterstand bedeutete den Einstieg in das große Schneefeld. Es wurden die Gemaschen, Grödeln, Sonnenbrillen und die Stöcke gerichtet, dann begann der steil ansteigende Weg durch das Schneefeld mit anschließender Querung am oberen Ende. Dann über die zuletzt sichtbare Steinstufen der Himmelsleiter bis zum Joch (ca. 3114 m).

Von dort bestand die Möglichkeit noch auf den Hohen Nebelkogel (3211 m) zu queren. Neben dem Gipfelkreuz hatten Bergwanderer vor einiger Zeit noch die Kraft und die Muse ein sehr hübsches Gipfelherz aufzurichten. Man hatte einen tollen Rundumblick auf den gegenüberliegenden Geigenkamm, den Alpenhauptkamm mit der Ötztaler Wildspitze und den Stubaier Alpen.

Zurück am Joch erfolgte die letzte kurze Querung im Schnee zur Hochstubaihütte (3174 m) wo beide Gruppen ziemlich zeitgleich ankamen. Dem sehr guten, reichhaltigen Abendmenü mit sehr zuvorkommender Bewirtung stand das sehr reichhaltige Biersortiment in nichts nach.

Nach kurzem Regen am Abend kam unter den Wolken nochmal die Sonne durch, mit Lichtspielen, welche einem mal wieder vergegenwärtigt, wieso man auch man in die Berge geht. Was danach wohl allen gemein war, war ein unruhiger Schlaf auf über 3000 Meter Höhe und das nicht wegen der Schnarcher. Da halfen auch ein voller Bauch und (leicht!) erhöhter Bierkonsum nicht.

Gegen 8.00h sind wir über den Normalweg, den die zweite Gruppe mit Thomas am Tag zuvor zur Hütte gelangte, vorbei an diversen kleineren Seen und dem Laubkarsee und unter dem Söldenkogel hindurch in den Nebel zur bewirteten Kleblealm abgestiegen. Dies sollte wetterbezogen die schlechtesten Verhältnisse der Tour sein, zuvor hatten wir nur bestes Wetterglück. Nach kurzer Einkehr brachte uns der zuvor georderte Bus für stolze 8 Euro hinunter nach Sölden zum Parkplatz was den Vorteil einer Reduzierung des Abstiegs um ca. 600 HM brachte. Unsere Knie sollten es uns danken.

Auf der Rückfahrt wieder mit obligatorischem Einkehrstopp mit Kaffee und Verabschiedung in Nassereith, was effektiv wohl noch zum Ötztal gehört, da die Raststation von der Seilbahngesellschaft Ötztal betrieben. Die Weiterfahrt wurde individuell weitergeführt.

Im Schnee sind die Tritte lautlos, die Atmung im Gegensatz dazu etwas lauter und ein herrliches 360° Bergpanorama entschädigt für alles.

(Jens Noll und Christian Huber)

Termin: 06.09.13 – 08.09.13

Tourenleiter: Karl-August Schüle
Teilnehmer: Evi; Karl-August; Thomas, Klaus; Hubert; Siegbert; Josef; Thomas; Alois; Xaver; Jens; Christian

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