Perfektes Timing

Schneetouren-Wochenende im Lechtal

Auch bei dieser Ausfahrt von Gise hat das Schnee-Timing wieder perfekt gepasst! Für manche sogar zu perfekt, so daß sie erst auf den Räumdienst warten mussten, um aus dem Lechtal die Hahntennjochstraße hinauf nach Boden zu unserem Treffpunkt am Gasthof Bergheimat zu kommen.

Bei anhaltendem Schneefall am Freitagvormittag, versorgte Gise uns zunächst im Gasthof mit etwas Theorie zu den Verschüttetensuchgeräten. Anschließend stiegen wir ein Stück Richtung Hahntennjoch hinauf und setzten dies mit praktischen Übungseinheiten um. Dabei zeigten sich doch überraschende Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten.

Auf der Abfahrt kamen uns dann Claudia und Viktor doch noch entgegen, so daß unsere Truppe komplett war.

Nach einem Kaffee im Gasthof testeten einige das vorhandene Schwimmbad. Wir wurden vom Senior-Wirt vorher schon darauf vorbereitet, daß das Wasser nicht wie sonst 31°, sondern nur 27° hätte, weil durch Wassermangel der Generator Probleme hat. Anscheinend hatte auch sein Thermometer ein Problem, denn es war höchstens mal 22° kalt. Aber wir zogen trotzdem ein paar erfrischende Bahnen.

Für Samstag war schönes Wetter angesagt und Gise hat die Kogelseespitze (2647m) als Ziel ausgesucht. Es war zwar dann doch eine 3er Lawinenlage aber die Verhältnisse ließen die Tour problemlos zu. So ging es erst, wie oft im Lechtal, weit ins Angerletal hinein, bevor im Angesicht der Hanauer Hütte in einem Latschengürtel der erste steilere Teil kam. In kupiertem Gelände dann immer weiter hoch, irgendwann im schönsten Sonnenschein bis vor dem Gufelseejöchl (2375m) der erste richtige Steilhang überwunden werden musste. Von dort dann nach kurzer Rast (und einem Genesungs-Videogruß an die verletzte Biggi nach Hause) über den Südrücken gleichmäßig und unschwierig hoch bis zum Gipfel.

Die reizvolle Ostabfahrt war gut machbar und direkt vom Gipfel ging eine respekteinflößende Steilrinne in den Hang hinein. Allerdings hatte Gise eine besser fahrbare Einfahrt parat und so konnten wir uns wirklich genussvoll in die frisch verschneiten Pulver-Hänge stürzen und nahezu unbeschwert am Wedel-Stil feilen. Nur vereinzelt lauerten trotz dem letzten Schneefall noch Felsen unter dem Schnee aber die Teilnehmer wissen, wessen Spur man besser nicht folgen sollte, wenn man sie vermeiden wollte. Auch weiter unten die engeren Stellen und der Latschengürtel waren schnell und unproblematisch überwunden. Mit den leichten Gegenanstiegen im Talboden kamen dann an diesem Tag immerhin 1400Hm zusammen.

Am Sonntag ging es dann, wieder bei bestem Wetter, Richtung Reichspitze. Allerdings aufgrund der Zeit und wahrscheinlich nicht ganz einfachen Verhältnisse nicht auf den Gipfel, sondern das Ziel war das Galtseite-Joch (2426m).

Direkt vom Gasthof stiegen wir über Pfafflar (wo es Holzhäuser aus dem 14. Jahrhundert! gibt, wie uns Jochen aufklärte) hoch über dem Fundaisbach am Hang entlang durch die Latschen und kamen relativ spät auf den Talboden, bevor dann die steileren Passagen begannen. Es zeigte sich, daß hier entweder die Felsbrocken größer oder die Schneeauflage etwas geringer war, denn es lagen in manchen Abschnitten relativ viele Felsen im Schnee. Über die Diensthütte ging es insgesamt problemlos zum Joch hoch, wo dann doch die Reichspitze manche lockte aber wie schon gesagt, heute nicht.

Die Abfahrt war dann harmloser als beim Aufstieg befürchtet. Gise fand schöne Hänge, nur vereinzelt war defensives Fahren angesagt. Aber trotz der paar Steine: Sonne, Pulver, schöne Berge, was will man mehr? Auch diese Abfahrt war wieder ein Genuss!

Im Talboden hieß es dann trotz der verlockenden Spuren, die am Bach weiter (in die Schlucht) führten nochmal kurz anfellen, bevor es wieder über Pfafflar, nun schon fast im Firn, zurück zum Gasthof ging, wo wir auf dem Sonnenbalkon die schönen Tourentage ausklingen ließen.

Die schönsten Bilder von Birgit
Die schönsten Bilder von Gise
Die schönsten Bilder von Jochen
Die schönsten Bilder von Stefan
Die schönsten Bilder von Toni

Termin: 17. 02. – 19. 02. 2017
Organisation/Führung: Giesbert Schiebel
Teilnehmer: Bernd / Birgit / Claudia / Jochen / Stefan / Toni und Viktor
Bericht: Toni Mayer

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