Von der Höri nach Stein am Rhein

Natur und Kultur mit Max

Laut Wetterbericht sollte es tagsüber Regen geben und die Schneefallgrenze konnte bis auf 600 m sinken. Schöne Aussichten! Umso mehr war ich verwundert, als ich am Treffpunkt bei der Klause ankam, dass es noch ein paar weitere Mutige gab, insgesamt fünf Mitglieder, die sich dem Wetter stellen wollten.

Nach kurzer Anfahrt über die Autobahn kamen wir in Gaienhofen am Bodensee an. Das Dorf Gaienhofen, auf der Halbinsel Höri, ist bei den Künstlern ein nicht ganz unbekannter Ort, Otto Dix ein bekannter Maler und Herrmann Hesse lebten hier. Herrmann Hesse hinterließ ein Museum in seinem ersten Wohnhaus. Uns trieb es heute Morgen zuerst an den See, um an der Schiffsanlegestelle auf dem Steg übers Wasser zugehen. Im kühlen Seewind war es etwas fröstelnd, aber wir waren guten Mutes, auf die Wanderung zu gehen.

An einer Übersichtkarte stellte uns Max die Wanderung vor und erzählte von den Berühmtheiten des Ortes. Wir wanderten danach nach Hemmenhofen immer in der Nähe des Sees. In Hemmenhofen ging der Panoramaweg hoch, wo wir einen ersten Ausblick über den Bodensee – genauer gesagt auf den Untersee – hatten. Unser Weg brachte uns durch Obstgärten nach Wangen, wo es wieder hoch ging, zum Aspenkreuz und  wenig später in eine Schlucht, namens „Klingenbachschlucht“.

Ganz unscheinbar der Einstieg in die Schlucht. Erst weiter unten zeigte sich welch ein Kleinod die Schlucht für uns bereit hielt. Von der Seite kam ein Wasserfall herein und vor uns die schneeweißen Auen, mit Bärlauch über und über voll. So eine Vielzahl an Bärlauch hatte ich bisher noch nicht gesehen. Wir wurden von dem Duft des Bärlauchs begleitet, während wir weiter am Bach entlang, mit den übersäten Hänge und Auen von Bärlauch, wanderten. Ein kurzer Anstieg brachte uns aus dem Tal heraus, worauf wir uns wenig später in Öhningen befanden. Jetzt ging es zum Sonnenhof hoch, danach am Waldrand entlang mit schöner Aussicht über den See. Irgendwo musste wir nun über die Grenze – sind wir jetzt schon in der Schweiz oder befinden wir uns noch in Deutschland? Wussten wir nicht genau, aber so ohne Grenzhäusle ist es schwierig es ns schweizerische Gebiet über, es ging wovon fast nichts wahrgenommen wurde, ganz ohne Passkontrolle, bis wir vor uns die Burg Hohenklingen sahen.

In der Zwischenzeit versuchte sich die Sonne durch die Wolken zu kämpfen, was ihr gelang und sofort war es ein angenehmeres Gefühl als vorhin, als es eine Zeitlang geregnet hatte.

Hohenklingen_crWir gingen weiter bis zur Burg Hohenklingen und bestiegen auch den Turm der Burg. Der Turm ist kein Aussichtsturm mit Rundumsicht, sondern er hat nur kleine Aussichtsfensterchen. Trotzdem war die Sicht, durch die Luken, auf Stein am Rhein und den See recht schön, wobei natürlich einiges der Sonnenschein dazu betrug.

Nach der Burg ging es über viele Stufen abwärts, durch das „Wisegässli“ bis nach Stein am Rhein.

Bis zur Abfahrt des Schiffes hatten wir noch Zeit um das Historische Städtchen zu besichtigen.

In der Stadt war viel los. Viele Besucher waren sicher wegen den schön bemalten Fassaden der Häuser gekommen, einige sollen sogar bis zu 400 Jahr alt sein. Ein an einem Cafe sitzende Schweizerische Gesangsgruppe gab noch ein paar Einblicke in die schweizerische Tradition und  verwöhnt uns mit ihren Gesang- und Jodelkünsten.

Auf der ca. 1-stündigen Rückfahrt mit dem Schiff nach Gaienhofen gab es zum Abschluss eine gute Tasse mit schweizerischem Kaffee und einer Kuchenspezialität. Wer aus den Schiffsfenstern sah, konnte den Weg nochmals zurück verfolgen, bis dahin wo wir gestartet waren, in Gaienhofen.

Danke Max für die grenzüberschreitende, eindrucksvolle Wanderung und die Schiffreise auf dem Schwäbischen Meer.


Termin: 16. Mai 2017
Organisation/Führung: Max Essig
Bericht : Norbert Kohler

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