20061403

14. Tag: Herbsleben – Neudietendorf

In Apfelstädt an der Apfelstädt

20. Juni 2014

Der Morgen sollte mit einem Döner beginnen, irgendwas muß man doch in den Magen bekommen. Der linke Fuß schmerzte wieder, eine Ibuprofen sollte Abhilfe verschaffen. Und die aufgeschnittene Blase verheilte ganz gut. Den heutigen Weg mußte Thomas wieder selber gehen, kein Schlepper-Fahrer, keine Einkaufskundin. Aber das machte nichts. Der Weg war kurzweilig, führte über schöne verwinkelte Pfade durch idyllische Landschaften mitten in Thüringen, westlich von Erfurt.

Gelegentlich drohte mal eine Gewitterfront ihm das Leben schwer zu machen, aber entweder sie hat sich erbarmt oder sie hat sich von ihm vertreiben lassen. Dabei hatte er doch am Morgen noch geduscht ;-) Am Nachmittag fing es erneut zu tröpfeln an. Thomas fand Schutz unter zwei mächtigen Walnußbäumen, eine kleine Mauer bot ihm zusätzlichen Windschutz. Aber auch diesen Wolken waren die Tropfen wieder schnell ausgegangen.

Und wer in Thüringen wandert, darf sich keine Thüringer Bratwurst entgehen lassen. Die gibt es mancherorts für ganze 1,50 €; Thomas hat sie sich nicht entgehen lassen.

WindradThomas war heute umgeben von Stille. Fernab vom Autoverkehr, keine Leute unterwegs, selbst ein zufällig vorbeikommender Radfahrer schaute ganz verwundert, hier einen Menschen anzutreffen. Thomas hatte die Muße, Blumenwiesen zu fotografieren und Windräder zu zählen. Komisch, daß die heute alle still standen, obwohl ausreichend Bewegung in der unteren Atmosphäre war.  Wahrscheinlich hat da einer den Stecker gezogen…

So ist Thomas schließlich in Neudietendorf angekommen. Das angepeilte Pfadfinderheim war recht voll. Thomas war skeptisch, ob er unter diesen lauten Jugendlichen voller Elan, Durst und Tatendrang Nachtruhe finden würde; er versuchte es lieber im nahen Gasthaus. Aber das war ausgebucht. Nein, bitte nicht schon wieder das Zelt aufbauen! Langsam war er die unbequemen Nächte leid, es geht doch nichts über eine frische Dusche und ein komfortables Kopfkissen.

Seine Frau hat ihm schließlich wieder aus der Klemme geholfen. Mit Hilfe von Internet und Telefon hatte sie im benachbarten Apfelstädt eine Pension ausfindig gemacht, die bereit war, ihm ein Zimmer für eine Nacht zu überlassen. Die paar Kilometer noch, dann war Thomas in Apfelstädt, einem kleinen Dorf zwischen Gotha und Erfurt, an einem kleinen Flüßchen namens – Apfelstädt.


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