Tag 4 – Samstag
Val di Valaccia – Passo della Vallaccia (2.614 m) – Val Viola – Passo Val Viola (2.432 m) – Val Mera
Heute gibt es einen echten Klassiker. Ein kleiner Alpencross von Italien in die Schweiz und wieder zurück nach Italien.
Zunächst geht es wieder mit der Gondel hoch zum Mottolino. Dann nehmen wir die lange und anstrengende Route das Vallaccia-Tal hinauf. Immer wieder hören und sehen wir Murmeltiere. In dieser abgelegenen Bergregion begegnen uns nur gelegentlich ein paar Bergwanderer. Auch heute ist wieder ein kompletter Sonnentag. Langsam sind unsere Gesichter so braun gebrannt wie nach einem 2-wöchigen Sommerurlaub am Meer.
Nach einigen Schiebe- u. Tragepassagen erreichen wir gegen Mittag den heutigen höchsten Punkt unserer Tour, den Vallaccia-Pass mit 2.614 m. Dort wird erst einmal gerastet und wir genießen die Sonne im Windschatten eines Hügels bei immerhin etwa 16° C im Spätseptember!! Nun wird’s holprig. Steil und etwas verblockt geht es hinunter. Von dort queren wir auf einem schmalen Saumpfad durch dichte Lärchenwälder, die sich bereits schön herbstlich verfärben, hinüber ins Val Viola.
Von dort geht es wieder steil und stetig hinauf. Bei der starken Sonneneinstrahlung sind unsere Wasserreserven fast zur Neige, so dass an einem Alpe-Brunnen neues Nass aufgetankt werden kann. Nach ungefähr einer Stunde erreichen wir hoch droben das Rifugio Viola. Dort gibt es noch eine kleine Stärkung und einen Cafe stretto (Espresso mit Grappa), den der Hüttenwirt uns auf der Terrasse persönlich einschenkt. Witzig ist der Weidenstecken, den jeder in seinem Kaffeebecher zum Umrühren vorfindet.
Nach dieser Stärkung geht es nun noch weiter hoch zum Passo da Val Viola (2.432 m). Ab hier befahren wir nun Schweizer Boden. Was folgt ist eine der längsten und schönsten Abfahrten, die wir je gemacht haben. Mal schroff und steil, mal sanfter und flowiger geht es immer weiter auf der Schweizer Seite das Val Viola hinunter zum Val Mera, immer mit Blick auf den Piz Palü. Nach ca. 1 Stunde Abfahrt treffen wir dann auf die Passstrasse zum Passo del Bernina. Hier werden wir von unserem Shuttle-Service abgeholt, der uns nach Verstauen der Räder auf dem Anhänger wieder wohlbehalten nach Livigno zurück bringt.
Wieder ein schöner erlebnisreicher Tag, den wir in gewohnter Weise ausklingen lassen.
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