Bilderbuch-Saisonende in Bella Italia
Wer glaubt, Livigno sei ein verträumtes und ruhiges Dörfchen in den italienischen Bergen bei Bormio, der hat sich gründlich getäuscht. Als Zollfrei-Paradies und Biker-Mekka steppt hier selbst im Herbst noch der Bär… oder zumindest die Schnäppchen-Jäger, Biker und Down-Hiller.
Aber ganz von vorne.
Tag 1 – Mittwoch
Abfahrt und Ankunft
5 Männer, 5 Bikes, 5 Rucksäcke, etliche Taschen, Fahrradwerkzeug und weitere Utensilien auf 2 Autos aufteilen! Das war beim Start in Rottenburg die erste Aufgabe, die es zu bewältigen galt, was uns aber nach einer halben Stunde ganz gut gelungen war.
Das Ziel war klar: Livigno, das heißt, runter zum Bodensee, entlang des Schweizer Ufers, das Rheintal hoch Richtung Chur, über Davos und den Flüelapass ins obere Inntal und über Zernez in den Schweizerischen Nationalpark. Dort geht es dann durch den Munt la Schera, einem einspurigen Tunnel mit Ampelschaltung, rüber nach Italien, entlang dem Lago di Livigno (einem kilometerlangen schmalen zwischen hohen Gebirgszügen eingeklemmten Stausee) nach Livigno.
In Livigno, das in einem Hochtal auf 1816 m Höhe liegt, weiten sich die Berge etwas auf und die Häuser reihen sich kilometerlang wie eine Perlenkette entlang der Durchgangsstraße.
Der Ort mag in früheren Zeiten einmal ein idyllisches Plätzchen gewesen sein, heute ist er wegen seiner günstigen Lage, der Möglichkeit des zollfreien Einkaufs (aber nur bis zu bestimmten Mengen) und der vielen Bergsportmöglichkeiten ziemlich überlaufen.
Das stört uns aber nicht weiter, da wir ja mit unseren Drahteseln hoch in die Berge wollen, fernab vom ganzen Rummel.
Unser „Basislager“, ist ein supertolles Sporthotel, das hauptsächlich von Bikern und anscheinend wohlhabenden Italienern, Franzosen und Schweizern besucht wird. In der Nachsaison ist es hier aber wirklich günstig mit einer tollen Verpflegung und außerordentlich geräumigen schönen Zimmern, einem netten Wellnessbereich, Bikegarage, Waschservice und weiteren netten Zusatzdiensten.
Nach der etwa fünfstündigen Fahrt und bis alles im Hotel erledigt ist, sind wir dann auch wirklich hungrig und gespannt auf unser Abendessen, welches im Halbpensionpreis inkludiert ist.
as Essen ist wirklich spitze, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Typisch italienisch, besteht es aus mindestens 4 Gängen, einem Salatbuffet und geschäftigen italienischen Obern und Bedienungen, die uns zu umsorgen wissen und gerne die paar Brocken italienisch, die wir als sprachbegabte Schwaben mitbringen, als Anlass nehmen, ausgiebig mit uns auf italienisch zu scherzen.
Nach dem Abendessen gibt es dann die erste Teambesprechung für die morgige Tour. Dann gibt es noch einen kurzen Absacker in der Hotelbar und gegen 22 Uhr sind wir dann alle brav im Bett, um für den nächsten Tag fit und ausgeschlafen zu sein.