Hochtour Aiguille du Tour

Zwei herrliche Tage im Wallis zur Aiguille du Tour

Am 30.7. trafen wir uns um 6.00 Uhr in Rottenburg, und machen uns auf den Weg ins Wallis. Mit von der Partie waren Gabi, Stephanie, Cäcilia, Tobias, Dominik, Rolf, Dietmar und  Uwe. Unser Führer Benny wollte sich mit uns am Rasthof Grauholz treffen. Kurz hinter Zürich schickte Benny eine SMS. Er teilte uns mit, dass er Probleme mit seinem  Auto hatte und nicht rechtzeitig zum Treffpunkt kommen konnte. Wir sollten alleine zur Hütte aufsteigen, er wollte dann nachkommen.

Um die Mittagszeit erreichen wir den Lac de Champex. Mit dem Sessellift ging es nach Breya. Von dort stiegen wir bei bedecktem Himmel gemütlich zur Cabane d‘ Orny auf. Die Wolken wurden langsam dunkler, doch wir kamen noch trocken an. Nachdem wir unser Lager bezogen hatten fing es dann an zu regnen. Kurz vor dem Abendessen stieß dann Benny auf der Hütte zu uns. Er war recht durchnässt und erzählte, dass ein Marder Schuld an den Problemen mit seinem Auto war. Wir ließen uns das Abendessen schmecken und besprachen den morgigen Tag. Wir wollten über das Becken von Trient zur Aiguille du Tour aufsteigen und danach die Petite Fourche in Angriff nehmen.

Aiguille
Aiguille

Nach einer unruhigen Nacht, wir hatten einen unglaublichen französischen „Säger“ als Zimmergenossen, brachen wir gegen 6.00 Uhr auf. Benny und Tobias führten die Seilschaften. Auf dem Plateau du Trient angekommen sahen wir, dass etliche Seilschaften schon auf dem Weg zur Aiguille du Tour waren. Benny wollte keinen Stau in der Aufstiegsrinne und am Gipfelgrat  deshalb beschlossen wir zuerst auf die Petite Fourche zu gehen, und unser eigentliches Ziel danach in Angriff zu nehmen. Auf dem Weg zur Petite Fourche mussten an einer Querung 3 Seillängen gesichert werden. Den eigentlichen Gipfelaufstieg gingen wir dann seilfrei  und kamen kurz nach 12.00 Uhr auf dem Gipfel an. Das überraschend geräumige Gipfelplateau hatten wir für uns alleine. Es war windstill, der Himmel stahlblau, die Aussicht wunderbar und während der ausgiebigen Gipfelrast begann das übliche „Gipfelraten“. Nach dem Abstieg vom Gipfel seilten wir über eine Wechte ab. Das ging dann doch deutlich schneller als die langwierige Querung im Aufstieg. Nachdem wir alle wieder auf dem Plateau du Trient waren, beschlossen wir lieber zur Hütte abzusteigen, denn der Schnee war mittlerweile doch sehr weich geworden. Der Aufstieg wäre sehr mühsam geworden und der Gletscher hatte doch etliche Spalten. Wir wollten die Aiguille du Tour dann lieber am nächsten Tag in Angriff nehmen. Da wir deshalb aber sehr früh auf die Hütte gekommen wären, machten wir auf dem Gletscher noch ein paar Übungseinheiten „Spaltenbergung mittels  loser Rolle“, die den meisten Teilnehmern „nicht geschadet hat“.
Nach dem Abendessen und einigen netten Gesprächen gingen wir in unser Lager welches mittlerweile nur noch durch unsere Gruppe belegt war. Der „Extremschnarcher“ war inzwischen abgereist. Gott sei Dank!

Aiguille
Aiguille

Am Montag, es war Nationalfeiertag, stiegen wir wieder den gleichen Weg wie am Vortag auf, bogen dann aber rechts ab Richtung Aiguille du Tour. Die Bedingungen waren perfekt, und wir kamen zügig an den Einstieg. Wir stiegen über eine steile Rinne auf, und kamen dann über eine schöne Gratkletterei zum Gipfel. Hier war etwas mehr los als am Vortag, aber die Bedingungen waren ebenfalls wieder sehr angenehm. Bei einer ausgiebigen Gipfelrast genossen wir nochmals die herrliche Aussicht. Da beim Abstieg der Schnee in der Rinne schon sehr weich war, legte Benny eine Fixseillänge. Nachdem wir alle wieder unten waren, führte uns der  Rückmarsch über das Plateau du Trient zur Hütte. Dabei war es ziemlich still, jeder hing irgendwie seinen Gedanken nach. Nur ein Flugzeug, dessen Pilot wohl Gletscherlandungen übte, unterbrach zweimal das Knirschen der Steigeisen. Nach einem gemeinsamen Kaffee traten die Teilnehmer, je nach zur Verfügung stehender Zeit, den Abstieg und die Rückreise an. Rolf und Gabi hatten etwas mehr Zeit zu Verfügung (14 Tage) als der Rest der Gruppe.
Es waren zwei herrliche Tage in einer atemberaubenden Landschaft. Die Gruppe hat gut zusammengepasst, das Wetter war einfach nur traumhaft. Ein Wochenende das wohl den meisten Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es waren wirklich zwei schöne „Plaisier Touren“

Aiguille
Aiguille

Vielen Dank an Benny für die schöne Tourenauswahl, sowie für seine umsichtige Führung. Ebenso an Tobias unseren zweiten Führer, der es erst möglich machte dass 8 Teilnehmer mitgehen konnten.

Uwe Wolf

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