Nikolaus auf der Weilerburg

Wie alle Jahre wieder hat sich auch dieses Jahr der Nikolaus angekündigt und alle Kinder dazu eingeladen, sich an der Weilerburg einzufinden und bescheren zu lassen.

Aber angesichts des Regens am Vortag und in der Nacht zuvor fragte sich allerdings so manches Mädchen oder so mancher Bub, ob das wohl gut geht mit der Bescherung. Aber der heilige Nikolaus hat sicherlich prima Beziehungen zu seinem Kumpel da oben, dem heiligen Petrus. Und so hat dieser dafür gesorgt, dass es schön trocken blieb und die Regenwolken einen großen Bogen um Rottenburg und Weiler machten.

Nikolaus auf der Weilerburg
Der Nikolaus auf der Weilerburg

So hatten sich um zwei Uhr am Nachmittag doch eine ganze Menge von Kindern, warm eingepackt in Jacke, Schal und Mütze, mit ihren Eltern oder Großeltern am großen Platz vor der Burg eingefunden.
Um den Rest an Kälte zu vertreiben, hatte der Alpenverein Kinderpunsch für die Kleinen und Glühwein für die Großen vorbereitet, und wer Hunger hatte, konnte dazu frischen Kuchen essen. Die Stimmung war also gut, irgendjemand hatte auch ein Feuer an der großen Grillstelle angezündet.

Die ersten Kinder hatten ihn schließlich vom Burggemäuer aus im Gehölz entdeckt und kündigten ihn dann auch lautstark an. „Der Nikolaus kommt“ riefen sie, und so versammelten sich die Kinder vor der Holzhütte auf bereitgestellten Bänken. Begleitet von vorweihnachtlicher Musik kam er dann endlich mit seinem Knecht Ruprecht aus dem Wald und schritt auf die mit Spannung wartenden Kinder zu.
Zwei große Körbe an Geschenken hatte er heranschaffen lassen, die jetzt vor der Holzhütte darauf warteten, an die Kinder verteilt zu werden.

Aber zuerst erzählte der Weihnachtsmann noch die Geschichte von dem Bischof aus Myra, der als Sohn reicher Eltern sein ganzes geerbtes Vermögen an die Armen und an die Kinder verteilte. Danach sang er gemeinsam mit Erich, Viktor, dem Knecht Ruprecht und den Kindern ein paar bekannte Nikolaus-Lieder.

Ungeduldig erwarteten die Kinder dann endlich die Bescherung. Dass alle Kinder immer brav gewesen sind, das stand außer Zweifel, und über ein paar kleine Ausnahmen wollen wir doch nicht lange reden. Also war wirklich für jedes Mädchen und für jeden Jungen etwas dabei.

Einzeln rief der heilige Nikolaus dann die Kinder namentlich auf. Und dann durften die Aufgerufenen sich  ihre Tüte oder ihr Säckchen abholen. Und Knecht Ruprecht ließ es sich nicht nehmen, die Kinder mit ihren Geschenken erst dann wieder gehen zu lassen, wenn sie sich mit einem festen Händedruck auch bei ihm bedankt hatten.
Kein Kind war übrig geblieben, alle sind sie bedacht worden. Und so war auch der Nikolaus sehr zufrieden und stimmte ein letztes Lied mit allen Besuchern an. Und zum Schluss scharten sich die Kinder um den heiligen Mann herum, um mit einem Gruppenfoto im Internet beweisen zu können, dass es wieder mal einen schöne Bescherung gewesen ist.

Schließlich verabschiedete sich der Nikolaus mit seinem Knecht, wahrscheinlich hatte er heute noch eine Menge weiterer Termine. Und er hat dann hoch und heilig versprochen, dass er nächstes Jahr wiederkommen wird.

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