Über den Bänderweg zum Bifertenstock

Samstag

Schon gegen 04.00 Uhr morgens gab es Frühstück. Nadja, die gute Fee, war für uns aufgestanden um das Frühstück vorzubereiten. Sie informierte uns darüber, dass gerade eine Gewitterfront abgezogen sei und der draußen herrschende heftige Wind bald nachlassen würde.

Mit den guten Wetteraussichten im Gepäck ging es im Schein der Stirnlampen los. Schon bald erreichte man den ersten Anstieg über ein Schotterfeld. Dann hatte man den Bänderweg erreicht und man konnte sich von weitem gar nicht vorstellen, dass hier ein Zustieg möglich sei. Auf schmalem und sehr ausgesetztem Band ging es leicht ansteigend in den ersten Kessel hinein. Dann wurde der zweite Kessel erreicht und hier wurde an der schmalsten Stelle ein Fixseil gelegt. Nun ging es wieder auf dem schmalen Steig bis zu einer steilen Schneeflanke, die ohne größere Probleme überwunden wurde.

Dann kam man an eine Felsstufe, die mit einer Kette gesichert war. Wir hatten alle die Steigeisen an und Gise ging vorneweg. Gise gab von oben den Tipp die kleinen Leisten mit den Frontzacken anzugehen. Leider waren wir anderen der Meinung, dass hier gar keine Leisten waren, so dass sich die meisten entschlossen, die Steigeisen auszuziehen. Auf einmal ging alles ganz einfach und die Weiterbildung „Mit Steigeisen im schweren Fels“ muss nochmals bis auf Weiteres verschoben werden.

Oben auf dem Grat angekommen ging es erst im leichten Fels dahin. Dann folgte ein breiter Firngrat, der sich kurz bis zum Gipfel des Bifertenstocks hinzieht. Der Gipfel selbst wurde mit leichter Blockkletterei nach ca. 4,5 Stunden erreicht. Von hier hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Insbesondere der Tödi, direkter Nachbargipfel des Bifertenstocks, beeindruckte sehr.

Nach kurzer Rast wurde der Abstieg angegangen. Dieser folgte dem Aufstiegsweg, so dass man nun wieder den Firngrat, die mit Ketten gesicherte Felsstufe, die steile Schneeflanke und den gesamten Bänderweg passieren musste. Schon gegen 13.00 Uhr hatten wir das steile Schotterfeld hinter uns und bei den ersten grünen Grasinseln wurde ausgiebig Rast gemacht. Die nahe Hütte wurde gegen 14.00 Uhr erreicht und das Gipfelerlebnis mit einem Radler oder auch Kaffee und Kuchen gefeiert.

Der Nachmittag wurde mit Sonnenbaden und Fußpflege verbracht, so dass man doch einigermaßen ausgeruht das Abendessen angehen konnte. An diesem Abend hatten wir die Hütte neben den Wirtsleuten für uns alleine. Dies erschien uns angesichts der vielen Tourenmöglichkeiten im Umfeld der Hütte ungewöhnlich. Danach wurde noch beratschlagt, was wir uns für Sonntag noch vornehmen könnten.

zum nächsten Tag