Sonntag 29.05.11 Abfahrt 8:30 Uhr nach Kohlberg.
Gerhard, Moni, Marlies, Hans, Uli, Gustav, und ich fahren zum Parkplatz unterhalb des Jusi, wo Dietrich uns schon erwartet.
Nach kurzer Einführung in den Wanderablauf wanderten wir zuerst auf den einstigen Vulkan Jusi. Recht steil ging es hoch, aber schon nach wenigen Höhenmeter sahen wir daß es sich lohnt.
Am Aussichtspunkt mit Panormatafel gab es in unverbauter Lage eine grandiose Fernsicht: vom Albtrauf entlang zu den Kaiserbergen, über den Schurwald, Neckartal, Filderstadt, Fernsehturm, Schwarzwald Hornisgrinde und davor etwas tiefer, sah Hans die Weilerburg. Als wir uns alle soweit orientiert hatten und über Reutlingen Tübingen und den Buckel des Rammert erkennen konnten, sahen selbst die ärgsten Zweifler, daß dies nur die Weilerbug sein kann. Ob gerade der Burgdienst die Fahne hisst? Konnte nicht erfragt werden, denn ein Kontakt zum Personal kam nicht zu stande.
Heute morgen bließ ein starker frischer Wind der uns noch nicht an eine Sommerkluft denken ließ. Anders bei den Paraglidern, denen es bei dem Wind in den Finger kitzeln mußte. Dazu später etwas mehr.
Wir gingen noch eine Stufe höher auf den eigentlichen Jusiberg. Einige Leute hatten heute Nacht das Schlafen unterm freiem Himmel bevorzugt; sicherlich toll bei einer sternenklaren Nacht.
Auf dem Gustav-Ströhmfeld-Weg ging es zum Sattelbogen. Unterwegs entdeckte Marlies ihn als erste: den Türkenbund. Obwohl es seit einigen Wochen wenig geregnet hatte, hat er sich unter dem schützenden Laubdach gut gehalten. Wir konnten schöne Fotos machen.
Oberhalb des Hörnle verlief der Weg hinter einem Zaun, weil die nördliche Seite steil abfallend ist. Eine Baumreihe dazwischen versperrte uns die Sicht. Hans fragte höflicherweise, ob einer die störenden Laubäste auf die Seite halten könne. Keiner meldete sich freiwillig. Komisch, war aber nur ein Spaß.
Unterwegs gab es an einem Aussichtspunkt noch einen letzen Blick ins südlich gelegene Ermstal über Dettingen zu der dahinter liegenden Achalm. Unser Weg verlief nun mehr auf der nördlichen Seite, der Blick ging dafür auf die immer näher kommende Ruine Neuffen zu, leider nur durch die Bäume hindurch sichtbar.
Oberhalb der Neuffener Steige sprachen wir kurz ab, wo es einen geeigneten Rastplatz geben könnte. Dietrich schlug schließlich den Platz auf dem Hochholz vor. Auf der Wiese, den zwei Bänken und dem übergroßen Brillengestell ließ es sich angenehm rasten. Uli war von dem Kunstwerk sehr angetan und fand darauf einen geeigneten Lehn- oder Sitzplatz.
Auf den letzten Metern an der Traufkante zur Burg wies Marlis mich darauf hin, dass sich ein Stück des Felsens nach vorn geneigt hatte und sich eine Kluft ähnlich des „Hangenden Stein“ auf der Zollernalb ergeben hatte, was mich zum Kraxeln einlud.
Ein anderer Fels war als Fluggelände ausgezeichnet. Paraglider gingen in die Luft. Einer versuchte gerade mit seinem Schirm zu starten. Der Schirm blähte sich auf, doch der Luftstrom war nicht ausreichend stark und ließ den Schirm sofort wieder zusammensacken.
Ein zweiter Anlauf brachte den Erfolg: mit juchzendem Laut sprang er von der Felskante ab und wurde durch den starken Aufwind gleich einige Meter in die Höhe katapultiert.
Die Ruine Hohenneuffen war am heutigen Tage gut besucht. Vermutlich durch die Greifvogelvorführung waren heute viele Familien mit Kindern hierher gekommen.
Wir fanden auf der Terrasse einen sonnigen Platz, um eine weitere Pause einzulegen. Wir waren gut in der Zeit und konnten es uns leisten, die Aussicht und die Sonne zu genießen. Im Hintergrund bemühte sich eine Kapelle, eine wenig Flair zu verbreiten. Aber bei dem Trubel – na ja.
Über die Schloßsteige sollte es nach Neuffen hinunter gehen. Kaum angelaufen, wollte uns ein aufmerksamer Wanderer davon abhalten den Wanderweg zu benutzen. Es lägen Bäume um und er sei schlecht gekennzeichnet, waren sein Bedenken. Sollte es uns davon abhalten? Wir gingen weiter, was sich im nachhinein auch als richtig erwiesen hatte, denn außer den Bäumen war nichts Schwieriges zu entdecken.
Hinter Neuffen ging es zickzack durch die Kirschenhaine, aber nicht wegen den Kirschen, nein, wegen der endenden Wegen. Endlich in Kohlberg denkste, auch der Weg kann sich bis zum Parkplatz ziehen, da er am anderen Ende liegt.
Dann beim Auto Schuhe aus und nur noch eine kurze Fahrt zum Ausklang ins Sportheim.
Danke Gerhard für deine interessante Wanderung.
Norbert Kohler
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