Wandern in Corona-Zeiten

Runde durch das Lechquellengebirge

Der Ausschreibung der Lechquellenrunde von Friedbert, unserem Tourenführer, vom 31.07. – 4.08.2020, folgten Dagmar, Paul und Günther.

Am Freitag um 6.00 Uhr begann unser Wanderabenteuer. Über die Schwäbische Alb fuhren wir durch den Pfändertunnel in den Bregenzer Wald nach Schröcken, dem Ausgangspunkt unserer ersten Tagesetappe. Kurz nach Alberschwende standen wir im Stau, nichts ging mehr. Ein Lastwagen hatte sich quer gelegt, sodass wir umdrehten und über Dornbirn und das Bödele nach Schröcken fuhren. Mit mehr als einer Stunde Verspätung trafen wir auf dem Wanderparkplatz Landsteg (1080 m) ein.

Der Hüttenaufstieg zur Biberacher Hütte (1846 m) führte über die Bregenzer Ache auf steilem Fahrweg zur Hütte. Zuerst durch Wald später durch sanfte Alpweiden erreichten wir die Hütte. Kaum angekommen, Kaffee und Kuchen bestellt, vertrieben uns dicke Regentropfen in die Hütte. Wir bezogen unser Matratzenlager. Nachdem der Regenschauer vorbeigezogen war bestiegen wir die Hochkünzelspitze (2397 m).

Von der Hütte geht es zum Schadonapass, zuerst leicht, dann mäßig ansteigend zum Giglturm.  Auf der satten Bergwiese grasten ca. 100 Schafe. Vom Giglturm führten Serpentinen hinauf auf den Vorgipfel. Über eine Rinne und kurzen Schartenübergang führte der Weg drahtseilversichert zum aussichtsreichen Gipfel. Rechtzeitig zurück zum Abendessen, das um 18.00 Uhr serviert wurde, waren wir auf der Biberacher Hütte. Das Drei-Gänge Menü war ausgezeichnet.

Die Tische waren mit Namensschildern ausgewiesen. Plastiktrennwände grenzten die einzelnen Gruppen voneinander ab. Die Lager waren durch Holztrennwände vor zu engem Kontakt geschützt.

Leider konnten wir keine Spiele aufgrund der Corona Vorschriften ausleihen und einen Würfelbecher hatten wir vergessen mitzunehmen. So verbrachten wir den Abend mit spannender Unterhaltung.

Um 7.00 Uhr saßen wir vergnügt und erwartungsvoll beim reichhaltigen Frühstück. Heute erwartete uns eine super schöne aber konditionell und technisch anspruchsvolle Wanderung, die Schwindelfreiheit und Trittsicherheit in felsigem und rutschigem Gelände erforderte. Die Braunarlspitze (2649 m) gilt als eines der Highlights im Lechquellengebirge.

Der Weg führt zum Fürggele-Sattel, (2145 m) und von dort geht es sehr gut markiert, auf alpinem Steig hinauf zum Gipfel. Der Steig ist stellenweise mit Drahtseilen versichert. Leichte Krakelei ist immer wieder erforderlich. Vor dem Gipfel sind einige schräge Steinplatten zu queren, von denen es auf beiden Seiten steil nach unten geht. Auch hier verhelfen Stahlseile eine sichere Querung. Der Gipfel ist jetzt einsehbar und wirkt wie eine breite Schotterhalde. Auf dem Gipfel haben wir eine fantastische Rundsicht. Viele Wanderer machen hier, wie wir, Vesperpause bevor es steil hinab zur Göppinger Hütte geht. Der Abstieg ist vom Gipfel aus nicht einsehbar, da er sehr steil am Fels entlang  führt. Friedbert begleitet uns sicher durch diesen anspruchsvollen Steig auf rutschigem Untergrund. Zuletzt sind zwei kleinere Kletterpassagen abzuklettern, bevor es auf einem Schotterfeld in Serpentinen mit losem Untergrund auf den Weg zur Hütte geht. Kurz vor der Göppinger Hütte ist noch ein kleines steiles Schneefeld zu queren.

In der Göppinger Hütte erhalten wir ein Zimmerlager für unsere  Gruppe. Die Tische sind wieder zugewiesen und die Duschen gesperrt. Konnten wir in der Biberacher Hütte noch kalt duschen, müssen wir uns hier kalt abwaschen.

Nach Kaffee und Kuchen war geplant den Hausberg, die Hochlichtspitze (2563 m) zu besteigen, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Planung. Gewitter und Starkregen setzten ein. Am Abend konnten wir den Murmeltieren mit ihren Jungen zusehen, die auf der Wiese herum hüpften. Auch zwei Steinböcke ließen sich bestaunen.

Die Wetterprognose für die nächsten zwei Tage war sehr schlecht. Starkregen, Sturm, Schneefall bis 2.000 Höhenmeter war vorhergesagt. Am Sonntag entschieden wir uns, aus diesem Grund, die Wanderung abzubrechen.

So steht für das Nächste Jahr die Weiterwanderung zur Freiburger Hütte schon auf dem Programm.

Unserem Wanderführer Friedbert herzlichen Dank für die Planung und Durchführung dieser großartigen Tour.

Termin:
Organisation/Führung: Friedbert Widmann
Teilnehmer: Dagmar, Paul, Friedbert, Günther

Bericht: Günther